Zerbina
Zerbina
Die Fattoria Zerbina befindet sich an den ersten Abhängen des Appennins in Marzeno und vinifiziert ausschliesslich Trauben aus ihrem ca. 33 ha grossen Rebland auf einer Höhe von durchschnittlich 200 Meter. Die heutige Inhaberin Cristina Geminiani schlug den Weg der Landwirtschaft ein und schloss mit einem brillanten Abschluss ab. Motiviert durch dieses Resultat hat sie sich in Bordeaux zur Önologin ausbilden lassen. Ihre undiskutablen Fähigkeiten, vereint mit einer bemerkenswerten Hingabe für die Rebe, haben aus ihr eine der meist geachtetsten Produzentin Italiens gemacht. Seit 1999 wird sie regelmässig im Gambero Rosso mit drei Gläsern ausgezeichnet.
Es ist nicht vermessen, bei Cristina Geminiani von einer Pionierin zu sprechen. Denn als die im Bordeaux ausgebildete Önologin 1987 den Familienbetrieb von Ihrem Vater in der Emilia-Romagna übernahm, wehte ein neuer, rebellischer und vor allem visionärer Wind durch die Gegend um Marzeno. Denn die Region war damals eher nicht für ihre Spitzenweine berühmt. Die Weine aus Sangiovese oder Albana waren in der Regel in der Qualitätsstufe der einfachen Massenweine anzutreffen. Das war Cristina schon immer ein Dorn im Auge. Sie erkannte das Potential der einzelnen Lagen, des Bodens und des Klimas der Region. Allen Widrigkeiten zu trotz, begann sie mit ihrem Projekt: Den Wert der Sangiovese und Albana Traube der Region Emilia-Romagna zu steigern.
«Um Qualität zu erreichen, darf man keine Abkürzungen nehmen. Und schon gar nicht, wenn es dabei um Wein geht.»
Cristina Geminiani, Winzerin
Fortan setzte sie auf eine moderne Erziehung der Reben und eine strenge Selektion. Das steigerte markant die Qualität der Weine, führte aber auch zu einer massiv kleineren Zahl abgefüllter Flaschen. Diese Vorgehensweise, war für diese Zeit in der Region sehr eigen und brachte ihr nicht unbedingt die Sympathie der anderen Winzer ein. Zumal sie als Frau sowieso bereits einen schweren Stand hatte. Sie liess sich aber nie beirren und arbeitete mutig nach ihrem Credo: «Um Qualität zu erreichen, darf man keine Abkürzungen nehmen. Und schon gar nicht, wenn es dabei um Wein geht.» Heute ist sie eine feste Grösse in der italienischen Weinwelt. Was auch andere Winzer der Emilia-Romagna veranlasste, ihrem Beispiel zu folgen.