Schwarz
Schwarz
Im beschaulichen Zürcher Unterland, oberhalb von Freienstein an die Talseite des Irchels gebettet, findet man es, das Weingut Schwarz. Herr über Reben und Keller ist Andreas Schwarz, Jahrgang 1977, da geboren, aufgewachsen und verwurzelt. Was ihn aber nicht gehindert hat, nach seiner Lehre als Winzer auch in die Ferne zu schweifen, nach Australien und ins Bordeaux. Nach seiner Rückkehr hat der noch junge Winzer 2004 das Weingut der Familie übernommen und ziemlich umgekrempelt, den Landwirtschaftsteil aufgegeben und sich ganz auf den Weinbau konzentriert.
Andreas Schwarz ist ein Hans-Dampf-in-allen-Gassen, beschreibt seine Strategie als «spontan und aus dem Stegreif ». Wenn er über seine Arbeit spricht, wird schnell klar: Er ist ein Tüftler und neugieriger Autodidakt. Durchwegs und in allem. Mit Facebook, Homepage und Winzerblog fühlt er sich so wohl wie in seinem Rebberg, das Programmieren hat er sich selbst beigebracht. Nicht aus Kalkül, sondern aus Interesse. «Die Büromenschen gehen als Ausgleich gerne in den Garten oder die Natur, ich mag als Ausgleich die Technik.» Das Experimentieren ist bei Schwarz Programm, immer gepaart mit Leidenschaft und fundiertem Wissen. Sein Mut, neue Wege zu gehen, hat ihm schon etliche Auszeichnungen und Medaillen eingebracht. Darüber freut er sich, denn was für ihn zählt, ist die Qualität seiner Weine. Und sein Qualitätsanspruch ist hoch und vielschichtig. Selbstredend müssen die gängigen Weinkriterien wie Ausgewogenheit, Säureanteil etc. erfüllt sein. Dazu kommt aber noch sein ganz eigenes Qualitätsverständnis: Hohe Qualität bedingt keine Schönungsmittel im Wein, Schwarz verzichtet darauf vollständig. Ohne Kompromisse. Keine Industriehefe, keinen Zucker, keine Gelatine, kein gar Nichts. Schon seit ein paar Jahren arbeitet er ausschliesslich mit wilden Hefen, die er selber und aus dem eigenen Weinberg kultiviert.
«Die höchste Qualität ist von der Natur gegeben, je weniger man eingreift, desto besser wird der Wein.»
Credo von Andreas Schwarz
Sein Credo: Die höchste Qualität ist von der Natur gegeben, je weniger man eingreift, desto besser wird der Wein. Ist das eine Marktpositionierung, im Zuge der ganzen Biodebatte? Nein, Bio als Label interessiere ihn nicht, sagt der umtriebige Winzer. Er möchte einen hervorragenden Wein produzieren. Nur die Qualität des Produktes ist für ihn wichtig, da sollen seine Weine mithalten können, egal, mit welchen Konkurrenten. Die Erfolge geben ihm recht, er erreicht bei nationalen und internationalen Prämierungen mit seiner Weinpalette beste Plätze, Silber und Gold bei den Grand Prix du Vin Suisse oder Auszeichnungen an der AWC Vienna beispielsweise.
Schwarz ist überzeugt, dass Weine, die mit wilder Hefe vergoren sind, zu den interessantesten Weinen überhaupt gehören. Kein Wein spiegelt das Terroir genauer und unverfälschter, aber auch kein Wein fordert einen Winzer mehr. Damit er das Risiko von Fehlgärungen minimieren kann, arbeitet er stets mit drei verschiedenen Hefestämmen. Jeder Stamm hinterlässt seine eigene Aromavielfalt im Wein, wenn Zucker in Alkohol umgewandelt wird. Der Wein wird so in drei verschiedenen Posten vergärt und anschliessend wieder zusammengeführt, eine Cuvée mit einer riesigen Aromavielfalt aus einer Traubensorte ist geboren. Die treue Stammkundschaft dankt es ihm. Am liebsten direkt im Rebhüsli, mitten im Rebberg und umgeben von allem, was den Wein im Glas geprägt hat: ungestörte Rebstöcke, gesunde Natur, mildes Klima, wilde Hefe und eine spürbare Passion. Wein? Gut! Schwarz.