Pinot Grigio
Pinot Grigio
Der Pinot Gris – so viel vorab – stammt nicht aus Italien, obwohl er auch hier und vor allem im Norden, herausragende Weine hervorbringt. Aber eben: nicht nur hier. Auch in Deutschland, Frankreich oder in der Schweiz fühlt sich die fruchtige weisse Mutation des Pinot Noir am richtigen Platz.
Wahrscheinlich aus dem Burgund ausgewandert, kam der Pinot Gris über Ungarn ins Elsass und zum Kaiserstuhl nach Deutschland (Ruländer). Im Wallis sagen ihm alle Malvoisie, aber auch in Italien steht der Pinot Grigio, der Grauburgunder, schon seit dem Beginn des 19. Jahrhundert (zuerst in der Provinz Cuneo) hoch im Kurs. Keine Selbstverständlichkeit, weil die Sorte im An- und Ausbau als kapriziös gilt. Und trotzdem: der Norden Italiens, genauer gesagt das Trentin-Südtirol, die Lombardei, Venetien oder Friaul-Julisch-Venetien scheinen für ihn (auch in reinen Anbauzahlen) zur zweiten Heimat geworden zu sein. Der Pinot Grigio hat sich in Sachen Weissweinproduktion zu eine der beliebtesten Traubensorten Italiens gemausert.
Hier findet er offensichtlich ideale Bedingungen für intensiv-fruchtige, kräftige und geschmeidige Weissweine vor, die sich zum Aperitivo oder auch als Essensbegleiter sehr gut anpassen können. Säure ist dabei nicht das Hauptthema, eher das breite Spektrum an Aromen faszinieren. Wenn die Reben an den richtigen Lagen stehen und ihre Wurzeln genügend Zeit hatten, um sich in die Tiefe graben zu können, entstehen komplexe, extraktreiche, mineralische und gehaltvolle Weine mit Schmelz und Länge. In den besten Fällen, beeindruckende Monumente. Sie passen, ähnlich wie ihre vielfältige Stilistik zu einer ganzen reihe von Gerichten. Leichte Vorspeisen, Suppen, Fischgerichte, Hummer, Kalbfleisch, Geflügel: dem Pinot Grigio sind historisch und auch aus moderner Sicht nahezu keine Grenzen gesetzt.