Corte Figaretto

Venetien ohne das Valpolicella, das ist wie eine Suppe ohne Salz, wie ein Tag ohne Sonne. Gleich vor den Toren Veronas liegt es, das Tal, wo Milch und Honig fliessen, sozusagen. Oder zumindest fliesst da Wein, mit Weltruhm, und er ist überaus begehrt. Einem solchen begehrlichen Wein sind wir auf der Spur, verfolgen ihn zu seinem Ursprung. Er führt uns ins malerische Valpantena, ein Seitental des Valpolicella.

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Brolo del Figaretto Amarone della Valpolicella DOCG Valpantena Corte Figaretto 75cl
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Acini Ameni Ripasso Valpolicella DOC Valpantena superiore Corte Figaretto 75cl
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Corte Figaretto

Venetien ohne das Valpolicella, das ist wie eine Suppe ohne Salz, wie ein Tag ohne Sonne. Gleich vor den Toren Veronas liegt es, das Tal, wo Milch und Honig fliessen, sozusagen. Oder zumindest fliesst da Wein, mit Weltruhm, und er ist überaus begehrt. Einem solchen begehrlichen Wein sind wir auf der Spur, verfolgen ihn zu seinem Ursprung. Er führt uns ins malerische Valpantena, ein Seitental des Valpolicella. 

  

   

Das nach Süden gerichtete Tal ist prädestiniert für den Anbau edler Tropfen und berühmt für seine erlesenen Rotweine. Die Lessinihügel im Norden sorgen für kühle Nachtwinde, während tagsüber im Tal ein mediterranes Klima herrscht. Das Valpantena gehört zu den Top-Lagen im Valpolicella, schon die Römer wussten um die Qualität der Böden und pflanzten hier erste Reben. So gelten auch die Weine aus diesem Seitental als intensiver und körperreicher als ihre Verwandten aus dem Valpolicella Classico. Beste Bedingungen also für hervorragende Weine. Weine, wie sie Corte Figaretto mit viel Leidenschaft und Herzblut herstellt.

Zwischen Poiano und Quinto finden wir das kleine, feine Weingut, ein Familienbetrieb, geführt von zwei Brüdern. Alberto und Mauro Bustaggi haben Valpolicella, Ripasso und Amarone im Blut, sie haben sich ganz dem verschrieben. Das Land ist schon lange im Familienbesitz, zum Weingut wurde es erst in jüngerer Zeit. Vorher war es als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt, mit Kirschen, Kiwi, Pfirsichen und Oliven. Wein wurde nur wenig angebaut, für den Eigengebrauch oder für die Kooperative. 2002 änderte sich das aber. Grundlegend. Mauro Bustaggi kam zurück auf den Familienbetrieb, und die beiden Brüder entschieden sich, alles ordentlich umzukrempeln. Mit 22 Jahren hatte er bereits eine erfolgreiche Karriere als Shopmanager in Verona hinter sich und er suchte neue Herausforderungen. «Für mich bedeutet das Freiheit, es ist Luxus pur zu tun, was einem Freude macht, nach seinen Instinkten zu handeln.» Seine Erfüllung fand und findet er im Weingut. Er wird philosophisch, wenn er über die Pflanzen streicht und das schöne Tal ansieht. «Respekt und Pflege sind das Wichtigste. Wir haben diese Erde nur in Gewahrsam, zur Pflege. Sie gehört uns nicht, und wenn wir gehen, können wir das Land ja schliesslich nicht mitnehmen. Land kann man nicht besitzen, man hat das Privileg, es nutzen zu dürfen.»

«Für mich bedeutet das Freiheit, es ist Luxus pur zu tun, was einem Freude macht, nach seinen Instinkten zu handeln.»
Mauro Bustaggi über über sein Weingut.

 

Die beiden Brüder haben ganze Arbeit geleistet. Der grosse Anteil der Reben ist noch jung, durchschnittlich zwölf Jahre alt, schon jetzt ist die Qualität beachtlich, und es hat dabei noch viel Luft nach oben, wenn sie älter werden. Bei Corte Figaretto gibt es drei Grundregeln: unermüdliche Pflege der Rebstöcke, strenge Ertragsbegrenzung und akribische Kellerarbeit.

2004 haben sie die neuen Betriebsgebäude erstellt. Im Valpantene seien sie die Einzigen mit Gravitationssystem, sagt Mauro stolz. Trauben, Maische, Most und Wein werden nur durch die natürliche Schwerkraft von einem Behälter zum nächsten befördert. Das Ergebnis dieser sehr schonenden Verarbeitung sind sortentypische und extrareiche Weine.

 

 

Mittlerweile besitzen sie ca. 14 Hektaren Land, zehn davon sind bepflanzt. Das Valpolicella ist nach der DOC Prosecco die zweitstärkste Denomination in Venetien und gehört zu den rentabelsten Weinbaugebieten Italiens. Das führt zu sehr hohen Landpreisen, und die Winzer sind stets auf Schatzsuche. Erst gerade kürzlich hat Corte Figaretto einen gefunden, einen wahren Schatz. Hoch über dem Tal haben sie ein verwaistes Stück Land ergattert, seit über 50 Jahren ist es ungenutzt und überwuchert. Jetzt wird es aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Mit der Rodung kamen Lauben und befestigte Flanierwege zum Vorschein. In unermüdlicher Recherche hat Patrizia, Mauros Frau, Stück um Stück die Geschichte dieses Fleckchens freigelegt. Es war wohl ein Platz für die Nobili Veronas, für Sommerfrische und Zerstreuung. Mauros Erzählungen wecken längst vergangene Zeiten zu neuem Leben, mit vorfahrenden Kutschen, flanierenden Damen und einem atemberaubenden Blick ins schöne Tal. Ein magischer Ort voller Geschichten und Mythen. «Es wird alles wieder auferstehen, wir werden hier Gäste bewirten und ich werde hier für sie kochen», strahlt Patrizia. Wenn es jemand versteht, dieses Plätzchen zu neuem Leben zu erwecken, dann sind es die beiden. Wir staunen und lauschen und freuen uns schon auf den nächsten Besuch, wenn dieses Plätzchen in neuem Licht erstrahlt und wir hier in alter Manier flanieren, schmausen und noble Ripassi oder Amaroni degustieren dürfen.